Ein Spiel mit Hindernissen – eingesperrt, umgestellt, durchgekämpft

Unsere beiden großartigen Busfahrer brachten uns am Samstag in das sonnige Warnemünde – und dank einer kurzfristigen Hallenverlegung, direkt an den Strand. Da wir bereits früh ankamen und vor unserem noch zwei Herrenspiele stattfanden, nutzten wir die Gelegenheit für einen entspannten Strandspaziergang.

Doch zurück in der Halle wurde es schon vor dem Spiel ernst: eine Zuspielerin schaltete ihre Konkurrenz fast durch „Vergessen“ in der Kabine aus.

Trotz der ungewöhnlichen Umstände fanden wir gut ins Spiel und erspielten uns zwischenzeitlich eine komfortable 6-Punkte-Führung. Doch unsere Gegnerinnen fanden zunehmend ihren Rhythmus und drehten den Satz vor allem durch eine starke Aufschlagserie – plötzlich lagen wir 20:21 zurück. Spätestens jetzt wurde uns klar, wie gut es war, dass der Sabotageversuch der Zuspielerinnen fehlgeschlagen war. In der entscheidenden Phase stellten wir auf ein 4:2-System um. Zuspielerin Mandy bewies starke Nerven: Mit einem perfekten Leger und zwei platzierten Aufschlägen sicherte sie uns schließlich den ersten Satz mit 25:23.

Nach dem starken Auftakt verloren wir den Spielfluss. Unser Spiel wurde zunehmend verkopft, und es schlichen sich viele Eigenfehler ein. Während Warnemünde mit großer Leichtigkeit spielte und durch starke Abwehr und Angriffe glänzte, fanden wir kaum noch Lösungen. Besonders in der Annahme und im Angriff häuften sich Unsicherheiten, sodass beide Sätze deutlich an die Gastgeberinnen gingen. Zwar gelang es uns in den Endphasen noch etwas Ergebniskorrektur zu betreiben, doch die Rückstände waren zu groß, um sie noch aufzuholen (18:25, 19:25).

Doch wir fanden noch einmal aus unserer Lähmung heraus und konnten mit einer erneuten Systemumstellung vom 4:2 zurück zu einer festen Zuspielerin und einer Zuspielerin auf der Diagonalposition, unser Spiel stabilisieren. Mit mehr Ruhe und Präzision erspielten wir uns eine ausreichende Führung, nicht zuletzt durch viele starke Angriffe der späteren MVP Léa aus dem Vorder- wie auch Hinterfeld. Auch wenn die Tabellenersten uns nichts schenkten, konnten wir den Satz mit 25:18 für uns gewinnen.

Diesen Schwung aus dem vierten Satz nahmen wir mit in den Entscheidungssatz. Doch nach kurzer Verwirrung nach zu frühem Seitenwechsel, zeigte Warnemünde großen Siegeswillen und ließ nicht nach. Trotz aller Bemühungen und eines offenen Spiels schwanden bei uns gegen Ende die Kräfte. Der SVW nutzte dies konsequent aus und sicherte sich den Tie-Break mit 15:10.

Wir gratulieren SVW zu ihrem starken Spiel, den beiden MVPs, Léa und Laura, zu ihren tollen Leistungen, und danken den mitgereisten Fans und all den fleißigen Helfer:innen, die trotz der späten Stunde in der Halle geblieben sind und ein umkämpftes Spitzenspiel möglich machen konnten.